
Autorin: Dr. Yvonne Frankfurth
Egg & Nest ist mein Herzensprojekt.
Es vereint meine Forschung aus Cambridge mit Erfahrungen aus der Kinderwunschberatung.
Warum? Weil gute Entscheidungen Fakten brauchen – und ein Bauchgefühl, dem man trauen kann.
Wie stehen die Chancen, mit über 40 mit den eigenen Eizellen ein Kind zu bekommen?
Was sagen Schwangerschafts- und Lebendgeburtenraten wirklich aus – und was lässt sich tun, um die Erfolgsaussichten zu verbessern?
Welche Rolle spielt dabei auch das Alter des Mannes?
Und: Was, wenn es auf natürlichem Weg nicht mehr klappt?
Entscheidend für eine Schwangerschaft ist vor allem das Alter der Eizellen – weit mehr als das der Gebärmutter. Deshalb entscheiden sich immer mehr Frauen jenseits der 40 für eine Eizellspende.
Mehr dazu – klar, verständlich und gut recherchiert – findest du im Blog.
Wie alt sind deutsche Frauen im Durchschnitt bei Geburt des ersten Kindes?
Im Schnitt sind deutsche Frauen ca. 31 Jahre alt, wenn sie ihr erstes Kind bekommen. In Hamburg liegt die Zahl sogar bei ungefähr 33 Jahren (Destatis, 2020). Mit Möglichkeiten wie dem Social Freezing, längeren Ausbildungszeiten und der steigenden Lebenserwartung wird das Alter der Eltern bei Geburt des ersten Kindes wohl noch weiter steigen. Die Qualität von Eizellen sinkt jedoch bereits stark nach dem 35. Lebensjahr bei Frauen.
Das Alter von Männer spielt auch eine Rolle, aber meistens helfen Veränderungen beim Lebensstil dabei, die Spermienqualität zu verbessern. Im Gegensatz hierzu: sobald die Eizellqualität schlecht ist, lässt sich diese leider nicht mehr substantiell verbessern, da die Eizellen nicht wie Spermien ständig neu produziert werden. Frauen werden außerdem mit einer begrenzten Zahl an Eizellen geboren – sie altern mit der Frau und unterliegen keiner Erneuerung. Ihre Qualität sinkt mit steigendem Alter, vor allem ab Mitte 30. Sowohl Anzahl der Eizellen als auch deren Qualität spielt eine Rolle fürs Schwangerwerden.
Zwar gibt es Nahrungsergänzungsmittel und Empfehlungen (z. B. CoQ10, Vitamin D, Omega-3), aber deren Effekt auf die tatsächliche Eizellqualität (also z.B. genetische Integrität etc.) ist begrenzt.
Die Forschung läuft hierzu, aber es gibt noch keine marktreife Lösung:
Es gibt vielversprechende Forschung zur Reifung von Eizellen aus Stammzellen (z. B. in vitro gametogenesis), zur Verbesserung der mitochondrialen Funktion oder zur Reaktivierung ruhender Follikel. Aber: Keines dieser Verfahren ist bisher klinisch zugelassen oder wissenschaftlich so weit, dass es die Eizellqualität bei lebenden Menschen tatsächlich und verlässlich verbessert. Auch viele Start-ups arbeiten daran, aber wir befinden uns noch in der vorklinischen oder frühen klinischen Phase.
Fakt ist also in 2025: Das Alter der Frau hat einen riesigen Einfluss auf die Erfolgschancen, schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen.
Bis wann genau hat man also Zeit?! Eine Studie von Human Reproduction hat 2015 eine Empfehlung für Paare ausgesprochen, bis wann sie Kinder bekommen sollten. Im nächsten Abschnitt mehr dazu.
Bis zu welchem Alter kann man warten, um die gewünschte Anzahl von Kindern zu bekommen?
Laut einer Studie von dem folgenden Artikel von Habbema et al 2015 im Journal Human Reproduction wird folgendes analysiert:
- Um auf natürlichem Wege ohne IVF ein Kind zu bekommen:
Für eine 90%ige Chance auf ein Kind, sollte die Frau nicht älter als 32 Jahre sein, wenn sie probiert, das erste Kind auf natürlichem Weg zu bekommen, also ohne reproduktionsmedizinische Unterstützung;
für zwei Kinder beträgt das späteste Anfangsalter für das erste Kind 27 Jahre, und für drei Kinder beim ersten Kind 23 Jahre für eine 90%-ige Wahrscheinlichkeit. Klingt ziemlich jung, oder? Immer dran denken: Das sind Statistiken! Der Einzelfall kann anders aussehen. - Mit einer künstlichen Befruchtung mithilfe einer IVF oder ICSI hat man mehr Zeit. Laut der Studie hat man mit reproduktionsmedizinischer Unterstützung ca. 2-3 Jahre mehr pro Kind, siehe Tabelle.
Fazit: Selbst wenn man eine künstliche Befruchtung / ICSI macht, liegt die Erfolgsrate für eine Lebendgeburt pro Embryotransfer nur bei ca. 4 – 15%, wenn die Frau zwischen 40 und 43 Jahre alt ist, mit 44 Jahren nur noch bei ca. 2-3% pro Transfer (Fernandez et al 2020)
Wichtig: Viele Klinik-Statistiken geben eine Schwangerschaftsrate an, keine Lebendgeburtrate! Aber man will ja nicht nur schwanger werden, sondern ein Baby in den Armen halten. Für die Erfolgschancen sieht die Schwangerschaftsrate natürlich „schöner“ aus– ist aber irreführend.
Denn die Fehlgeburtsrate bei einer 44 jährigen liegt bei ca. 50% pro Schwangerschaft. Das heißt, selbst wenn man schwanger wird, führen viele Schwangerschaften in diesem Alter zu keiner Lebendgeburt. Eine Fehlgeburt bedeutet immer sehr viel Leid. Eine gespendete Eizelle in Anspruch zu nehmen erhöht die Chancen auf eine Lebendgeburt deutlich (auf ca. 40 – 55% pro Transfer).
Wie wahrscheinlich ist es über 40 ein Kind zu bekommen?
Es kursieren zu viele Gerüchte, was die Fruchtbarkeit über 40 angeht.
Viele denken, es sei ganz einfach, über 40 Jahre Kinder zu bekommen. Das ist falsch. Die Daten sagen etwas anderes.
Mit 43 Jahren hat eine Frau im natürlichen Zyklus (also mit Geschlechtsverkehr) noch eine ca. 0.5%-ige Wahrscheinlichkeit darauf, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen. Überrascht? In vielen Statistiken wird man fehlgeleitet, es wird oft z.B. von Schwangerschaftsraten gesprochen; nicht von gesunden Kindern, die geboren werden. (Quelle: Wang et al 2012, Human Reproduction, academic.oup.com/humrep/article/27/1/118/714113)
Mit einer IVF ist die Wahrscheinlichkeit etwas höher, aber immer noch relativ gering (4-15%). Statt etliche IVF-Zyklen mit den eigenen Eizellen zu machen, entscheiden sich daher immer mehr Frauen über 40 für eine Eizellspende, denn hier ist die Wahrscheinlichkeit pro Embryotransfer im Schnitt bei 50% auf eine Lebendgeburt.
Vielleicht hast du einzelne Geschichten gehört, wo es mit 42 und 44 noch schnell und einfach geklappt hat. Nun. Das sind entweder seltene Einzelbeispiele. Oder sie lassen die Wahrheit aus: Wir wissen zum Beispiel, dass viele aus Angst vor Stigmatisierung nicht davon erzählen, wenn sie gespendete Eizellen in Anspruch genommen haben.
Andere denken dann natürlich: „Oh, schau, mit 44 ein Kind bekommen ist einfach!“ — wenn es das in der Realität ganz sicher nicht ist, außer man nimmt eine Eizellspende in Anspruch….
Fehlgeburtenrate mit 42 Jahren liegt bei ca. 50%
Was viele nicht wissen: Wenn eine Frau über 40 ist, liegt die Fehlgeburtenrate bei 35%, und mit 42 Jahren schon bei ca. 50%, wenn man versucht, mit den eigenen Eizellen schwanger zu werden. Das heißt, die Frau wird zwar schwanger, aber es folgt keine Lebendgeburt, sondern die körperlich, mental und emotional extrem belastende Erfahrung der Fehlgeburt.
Das Alter der Frau ist ausschlaggebend dafür, wie gut die Eizellqualität ist und wie oft es eine Fehlgeburt gibt.
Eizellspende als Möglichkeit für Frauen über 40
Immer mehr Frauen entscheiden sich erst in ihren Vierzigern aktiv für ein Kind. Besonders in Städten wie Berlin, Hamburg und München ist das Alter von Eltern besonders hoch und es wird vermutet, dass inzwischen fast jede zehnte ungewollt kinderlose Frau bei einer IVF-Behandlung eine Eizellspende im Ausland in Anspruch nimmt. Auf diesem Weg gelingt es vielen, doch noch ein Kind zu bekommen.
Eine Eizellspendenbehandlung kann helfen, wenn die eigene Eizellqualität nicht ausreicht. Somit ist die Eizellspende eine Behandlungsmöglichkeit, die oft einen ‚Plan B‘ darstellt. Sie wird meistens nach viel Recherche gemacht. Nach vielen Überlegungen. Und auch nach einem oft schmerzhaften Abschied von den eigenen Genen.
Wichtig ist nämlich: Wenn man gespendete Eizellen nimmt, ist das Kind zwar genetisch mit der Spenderin verwandt, nicht mit der Mutter. Die Mutter ist aber trotzdem biologisch beteiligt. Denn sie hat ja die Schwangerschaft und Geburt. Zwei prägende Ereignisse. Und der Partner ist genetisch der Vater.
Eine Eizellspende wird oft in Anspruch genommen, wenn eine Schwangerschaft nicht erfolgt, oder viele Fehlgeburten erfolgt sind.
Ich habe mich auf die Familienbildung nach Eizellspende spezialisiert und informiere gern dazu. Gerade zu den Zweifeln, fühlt es sich an „wie das eigene Kind?“. Wie geht es Familien nach Eizellspende? Wie läuft eine Eizellspende ab? In Deutschland ist die Eizellspende ja verboten. Deswegen reisen viele tausend Deutsche jedes Jahr für diese Behandlung in renommierte IVF-Kliniken in Länder wie Dänemark, Spanien und Tschechien.
Wie viele Eizellen hat eine Frau?
Der Rückgang der Fruchtbarkeit entspricht dem Verlust von Eizellen mit zunehmendem Alter einer Frau. Bei der Geburt sinkt diese Zahl: Von 6 auf 7 Millionen Eizellen auf etwa 1 bis 2 Millionen. In der Pubertät bzw. jungen Erwachsenenleben hat man dann noch durchschnittlich 400.000 Eizellen pro Eierstock.
Unabhängig davon, ob eine Frau hormonelle Verhütungsmittel anwendet oder nicht, verliert man jeden Monat eine bestimmte Anzahl von Eizellen, sodass in den Wechseljahren durchschnittlich nur noch 1.000 Eizellen übrig sind. Aber oft ist es gar nicht nur die Zahl der Eizellen, sondern die Qualität und das Alter der Eizellen der Grund, warum es nicht klappt. Man kann noch viele Follikel, viele Eizellen haben, aber sie lassen sich einfach nicht befruchten, oder nisten sich nicht ein.
Ab wann hat man keine Eizellen mehr?
Sobald man in den Wechseljahren ist, hat man ungefähr nur noch 1.000 Eizellen. Schon als Embryo ab dem 3. Monat im Leib der Mutter bilden sich die Eizellen bei Mädchen. Dann hat man ungefähr 6-7 Millionen Eizellen. Doch schon bei der Geburt sinkt diese Zahl drastisch und über die Lebenszeit hinweg verringert sie sich stetig.
Meistens ist jedoch nicht die Zahl der Eizellen ausschlaggebend. Sondern die Qualität der Eizellen ist der Grund, warum es nicht klappt. Ein gesundes Kind bekommen? Hier ist die Eizellqualität wichtig.
Die Qualität von Eizellen sinkt bereits stark nach dem 35. Lebensjahr bei Frauen.
Wer dennoch erfahren möchte, wie groß die eigene Eizellreserve noch ist, der kann einen AMH-Test machen. Das ist der sog. Anti-Müller Hormon-Wert, den man beim Frauenarzt bestimmen lassen kann. Genau so wie ein Ultraschall-Bild, das aufzeigt, wie viele Eibläschen in jedem Eierstock heranreifen.
Beide Untersuchungen sind aber nur ein Indiz dafür, wie viele Eizellen man ungefähr noch hat. Denn die Tests sagen nichts über die Qualität der Eizellen aus.
„Lieber weniger Eizellen und bessere Qualität, statt einen hohen AMH-Wert und viele Eizellen, die sich alle nicht befruchten lassen“. Das habe ich schon oft von Reproduktionsmedizinern gehört.
Wie kann der Mann seine Fruchtbarkeit steigern?
Das Alter vom Mann spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, wenn man Kinder bekommen möchte. Aber falls es an der Spermienqualität hakt, ist das Problem meist leicht zu beheben. Oft helfen meistens bereits Verbesserungen im Lebensstil vom Mann dabei, um die Spermienqualität zu verbessern.
Also wichtig für Männer, um die Fruchtbarkeit zu steigern:
- kein bzw. wenig Alkoholkonsum
- mehr Bewegung
- gesündere Ernährung
- kein Rauchen
- keine Saunagänge
- keine heißen Bäder
- keine Sitzheizung.
Sobald jedoch die Eizellqualität schlecht ist, lässt sich diese leider nicht mehr verbessern. Denn die Eizellen werden nicht wie Spermien ständig neu produziert. Spermien erneuern sich ca. alle 72 Tage.
Es gibt mittlerweile auch viele Möglichkeiten, „gute Spermien“ zu finden, wenn insgesamt die Qualität sehr schlecht ist. So zum Beispiel PISCI und MACS. Das sind alles Abkürzungen für Techniken, in denen gesunde, gute Spermien gefunden werden.
Danach werden nur diese „guten“ Spermien werden dann für die Befruchtung verwendet werden.
Ziel dabei ist es, dass ein einzelnes gutes Spermium in die Eizelle injiziert wird. Das macht ein Embryologe.
Am Ende gilt: Genau wie bei der Frau, wo es EINE gute Eizelle braucht, benötigt auch der Mann nur EIN gutes Spermium.
Wie wichtig ist das Alter des Mannes beim Kinderkriegen?
Auch Spermien altern. Und das kann nachteilhaft für das Kind sein.
So gibt jedoch mittlerweile Indiz dafür, dass ein erhöhtes Alter des Mann mit Risiken bei Schwangerschaft und Geburt einhergehen kann.
Beim Kongress für Endokrinologie von einer britischen Studie wird berichtet: „Ein Alter des Vaters ab 45 Jahren ging im Vergleich zum Referenzalter zwischen 25 und 34 Jahren mit einem signifikant höheren Risiko für eine Frühgeburt sowie für ein niedriges Geburtsgewicht einher. Die Kinder der ältesten Väter benötigten auch deutlich häufiger eine Atemunterstützung nach der Geburt und mussten öfter auf eine neonatologische Intensivstation aufgenommen werden.“
Weiter wird erklärt: „Die verbreitete Annahme, dass Spermien nicht altern, ist überholt. Neuere Forschungen belegen: Auch männliche Keimzellen unterliegen Alterungsprozessen. Studien weisen darauf hin, dass die DNA der Samenzellen über die Jahre Schaden nehmen kann. Die Folge: das Risiko von Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen des Nachwuchses. Ebenso erleiden die Partnerinnen häufiger Komplikationen ihrer Schwangerschaft.“ (Pressemitteilung, Endokrinologie.net, 2019).
Kinderwunschbehandlung mit MACS, um gesunde Spermien ohne DNA-Fragmentationen zu selektieren
MACS (Magnetic Activated Cell Sorting) ist eine immuno-magnetische Technik, mit der diejenigen Spermien im Rahmen einer IVF-Behandlung ausgewählt werden, die keine Anzeichen von DNA-Fragmentationen, Zellschädigung oder Zelltod aufweisen (auch Apoptose genannt). Ein übliches Spermiogramm sagt nämlich wenig über die Qualität der Spermien aus, nur über deren Anzahl, Bewegung und Aussehen. Daher kann MACS eine sinnvolle Möglichkeit sein, besonders älteren Männern dabei zu helfen, gesunde Spermien zu selektieren.
Wann ist man „zu alt“, um ein Kind zu bekommen?
Biologisch gesehen wird es ab Mitte 30 für Frauen schwieriger, leibliche Kinder zu bekommen. Ab 40 sinkt die Wahrscheinlich dann sehr stark. Aber schon ab 40 Jahren ist auch die Adoption für Frauen in Deutschland keine Option mehr (bei Männern ist das Alter 45). Dennoch sind die Auslandsadoption und Pflegekinder ab 40 eine Möglichkeit.
Frauen und Männer in Deutschland werden also im Schnitt immer älter werden, bevor sie es mit dem Kinderbekommen probieren. So steigt also auch die Anzahl der Paare, bei denen es aufgrund des erhöhten Alters von allein nicht klappen mag. Entgegen der medialen Darstellung ist es weniger der Fokus auf Karriere als das Problem, den richtigen Partner zu finden, was zu dem steigenden Alter beiträgt. Es wird vermutet, dass mittlerweile mindestens jedes 10. Paar in Deutschland ungewollt kinderlos ist.
Eine Kinderwunschbehandlung kann hier helfen: In-Vitro-Fertilisation, also die künstliche Befruchtung der Eizellen mit Spermien in einer Petrischale. Wenn es auch mit einer einfachen IVF nicht klappt, kann eine Eizellspende helfen.
Was tun, wenn man (biologisch) zu alt ist, um ein Kind zu bekommen? Gibt es eine Altersgrenze bei Kinderwunschbehandlungen?
Die Altersgrenze für Kinderwunschbehandlungen und IVF liegt normalerweise bei 45 Jahren (Alter der Frau). In manchen Ländern wie Spanien, England, Estland und den USA ist dies auch bis durchschnittlich 50 Jahre möglich. Bzw. dort wird das Höchstalter wird von den einzelnen Zentren festgelegt.
In Deutschland ist die Spende von Eizellen und Embryonen verboten, die Spende von Spermien dagegen erlaubt. Wenn also zum Beispiel aus Altersgründen die Qualität von den Eizellen nicht mehr ausreicht, kann eine Eizellspende helfen. Aufgrund des Verbots reisen jedes Jahr mehrere tausend deutsche Frauen und Paare ins Ausland, um dort mithilfe von einer Spende von Eizelle oder Embryo schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen.
Natürlich muss an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass mit steigendem Alter der Frau und des Mannes eine leichte Erhöhung an gesundheitliche Risiken für die Schwangerschaft und das Kind mit einhergehen können. Schwangerschaftshochdruck, Präklampsie, Schwangerschaftsdiabetes sind ein paar Beispiele.
Zusammenfassung: Es gibt viele Optionen und Wege ein Kind zu bekommen
Ob und wann man Kinder bekommen möchte, hängt natürlich auch maßgeblich davon ab, wann man den richtigen Partner findet. Und das ist manchmal eben einfach später als man es sich gewünscht hätte. Das ist dann eben so.
Dieser Artikel soll informieren und aufklären und auch dabei helfen, einen realistischen Blick auf die eigene Fruchtbarkeit zu erlangen. Er soll Optionen aufzeigen und Daten zeigen. Damit man realistisch sein kann. Und für sich die beste Option findet. Denn es gibt so viele Möglichkeiten, das Wunschkind in den Armen zu halten. Und ich sehe so oft Frauen, die es immer und immer wie mit den eigenen Eizellen probieren. Hoffnung, Vorfreude — Enttäuschung… immer und immer wieder.
Auch über 40 gibt es viele Optionen, um ein Kind zu bekommen. Sei es mit einer IVF, einer ICSI. Mit eigenen Eizellen, gespendeten Eizellen, Embryonenadoption, Auslandsadoption, Pflegekind, etc. Auch Zusatzbehandlungen können begleitend helfen.
Am Ende ist es auch wichtig sich klar zu machen: Es sollte nicht die Erwartung herrschen, dass man überhaupt Kinder bekommen sollte. Es gibt viele Wege, sich das Leben glücklich zu gestalten. Aber für die meisten Menschen ist der Kinderwunsch einfach ein integraler Bestandteil des eigenen Lebens. Und den darf man auch ernst nehmen.
Über Egg & Nest
Egg & Nest ist mein persönliches Projekt – entstanden aus einer Mischung, die selten zusammenkommt:
Meine akademische Arbeit zu den sozialen Aspekten von moderner Reproduktionsmedizin, besonders der Eizellspende an der Universität Cambridge, jahrelange Erfahrung in der Kinderwunschberatung – und viele, viele Gespräche mit Frauen und Paaren, die genau dort stehen, wo du vielleicht gerade bist: zwischen Hoffnung, Zweifel und Entscheidung.
Ich bin Soziologin, Feministin, Mutter.
Ich weiß, wie groß die Fragen sein können, wie still manchmal das Leid – und wie sehr gute Informationen helfen können, einen klaren, eigenen Weg zu finden.
Egg & Nest ist mein Versuch, Wissen zugänglich zu machen, ohne belehrend zu sein. Ehrlich, nahbar und respektvoll.
Für alle, die über Eizellspende nachdenken. Und für die, die längst mittendrin sind.
Weitergehende Ressourcen und Quellen
Baldwin, Kylie. 2019. Egg Freezing, Fertility and Reproductive Choice: Negotiating Responsibility, Hope and Modern Motherhood. Emerald Publishing Limited. Studie über die Erfahrungen von Frauen in der UK und den USA, die ihre Eizellen eingefroren haben. SEHR zu empfehlen für alle, die Englisch lesen können. https://books.emeraldinsight.com/page/detail/Egg-Freezing-Fertility-and-Reproductive-ChoiceEgg-Freezing,-Fertility-and-Reproductive-Choice/?k=9781787564848
Inhorn, M.C., Birenbaum-Carmeli, D., Westphal, L.M. et al. Ten pathways to elective egg freezing: a binational analysis. J Assist Reprod Genet 35, 2003–2011 (2018). https://doi.org/10.1007/s10815-018-1277-3. Eine tolle Studie von meiner Kollegin Marcia Inhorn in Yale. Es geht darum, warum nicht Karrieregründe, sondern ein fehlender Partner der Hauptgrund ist, warum viele Frauen in den USA und Israel Social Freezing machen.
Nauber, Teresa. 2015. Kinderwunsch auf Eis. Social Freezing ist keine Babyversicherung. Gute Übersicht über die Problematiken. https://www.welt.de/gesundheit/article144743279/Social-Freezing-ist-keine-Babyversicherung.html
Taylor, Eleanor. 2019. Leider nur in Englisch: Review zu dem Buch von Kylie Baldwin, siehe oben. Eine gute Zusammenfassung und Kritik des Buches. Egg Freezing, Fertility and Reproductive Choice – Negotiating Responsibility, Hope and Modern Motherhood
Jones, B et al. 2018. Social egg freezing should be offered to single women approaching their late thirties. https://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/1471-0528.15291 Studie zur Erfolgswahrscheinlichkeit vom Eizelleneinfrieren: „Obwohl es ein reproduktives Glücksspiel ist, die Geburt eines Kindes aus sozialen Gründen auf physiologische Extreme zu bringen, haben einige Frauen keine Alternative. Z. B. alleinstehende Frauen, die sich dem Ende ihrer reproduktiven Jahre nähern. Während Follow-up-Daten derzeit noch rar sind, umfasste die Studie 1382 Frauen, die sich einem sozialen Einfrieren von Eiern (SEF) unterzogen hatten. Von diesen 120 (8,7%) nach einer durchschnittlichen Dauer von 2,2 Jahren zurückkehrten, um ihre Eizellen zu verwenden (Cobo et al. Fertil Steril 2016; 105: 755–64.e8). Die Überlebensrate der Eizellen betrug 85%. Das war mit anschließenden klinischen und laufenden Schwangerschaftsraten von 39 bzw. 27%. Trotz des kurzen Follow-ups verkörpert die Tatsache, dass 45 der 95 Frauen, die zum Zeitpunkt der Kryokonservierung ledig waren, bei ihrer Rückkehr einen Partner hatten, das Potenzial von Social Freezing. Obwohl die beste Chance für eine erfolgreiche Lebendgeburt nach einer Kryokonservierung der Eizellen vor dem 34. Lebensjahr besteht, liegt die kostengünstigste Zeit vor 38 Jahren (…)“
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EKN | Eizellen einfrieren | Social Freezing
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