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INTERNATIONALER VERGLEICH

Wie hoch ist die Vergütung bei einer Eizellenspende?

Die Frage „Wie viel bekommt man für eine Eizellspende?“ beschäftigt einige Frauen, die sich mit dem Thema Eizellspende auseinandersetzen. Dabei geht es nicht nur um die finanzielle Seite, sondern auch um ethische, rechtliche und medizinische Aspekte.

In diesem Beitrag gebe ich dir einen umfassenden Überblick darüber, wie die Vergütung bei einer Eizellspende geregelt ist – in Deutschland sowie im europäischen und internationalen Vergleich.

Eizellenspende in Deutschland: keine Vergütung möglich

In Deutschland ist die Eizellspende nach dem Embryonenschutzgesetz verboten. Das bedeutet: Du kannst in Deutschland keine Eizellen spenden und erhältst dementsprechend auch keine Vergütung für eine Eizellspende. Weder eine finanzielle Entschädigung noch eine Aufwandsentschädigung ist hierzulande erlaubt. Wer dennoch eine Eizellspende in Deutschland durchführt oder vermittelt, macht sich strafbar.

Eizellenspende im Ausland: Vergütung und gesetzliche Regelungen

In vielen europäischen Ländern – beispielsweise Spanien, Portugal oder Griechenland – ist die Eizellspende hingegen erlaubt und wird unter strengen medizinischen Auflagen durchgeführt. Die Vergütung für eine Eizellspende ist dort meist als Aufwandsentschädigung geregelt und soll die Zeit, den Aufwand und die körperliche Belastung der Spenderin ausgleichen, nicht aber als „Bezahlung“ im klassischen Sinne dienen.

Eizellspende Erfolgsquote
Eizellspende Erfolgsquote

Wie viel bekommt man für eine Eizellspende im Ausland?

Die Höhe der Eizellspende Vergütung variiert je nach Land und Klinik. In Spanien liegt die Aufwandsentschädigung beispielsweise meist zwischen 800 und 1.200 €, in Tschechien zwischen 800 und 1.000 €. In England sind es etwa 1.000 €. Diese Beträge orientieren sich an den Empfehlungen der jeweiligen Behörden. Teilweise sind sie streng gedeckelt, zum Beispiel in England, wo der HFEA die maximale Entschädigung vorgibt.

In vielen Ländern werden für die Eizellspenderin anfallende Kosten wie Anreise, Arbeitsausfall oder Kinderbetreuung nicht immer vollständig erstattet. Spenderinnen können daher auf einem Teil der Auslagen sitzen bleiben, insbesondere bei längeren Anfahrten – ein Aspekt, der in der oftmals kritisch beäugten Debatte oft nicht berücksichtigt wird.

Vergütung für die Eizellenspende in den USA

In den USA liegt die Vergütung für eine Eizellspende deutlich höher, im Durchschnitt zwischen 6.000 und 12.000 $ pro Spende. In einigen Fällen – etwa bei besonders gefragten Merkmalen oder über spezielle Agenturen – können die Beträge sogar auf 20.000 $ oder mehr ansteigen. 

Die Entschädigung selbst gilt offiziell immer als Aufwandsentschädigung, die auch die körperliche Arbeit der Spenderin kompensieren soll – und nicht als Bezahlung für die Eizellen selbst. Denn der Handel mit menschlichen Eizellen ist verboten.

Eizellspende Erfolgsquote

Verdeckte Praktiken

In den letzten zehn Jahren habe ich als Expertin im Bereich der Eizellspende tiefe Einblicke gewonnen – auch in weniger transparente Vorgehensweisen mancher Kliniken, die Spenderinnen in Westeuropa mit verdeckten Zahlungen anlocken oder Schlupflöcher nutzen, um ihnen mehr zu zahlen. Genau solche Geschichten haben mich dazu bewegt, Egg & Nest zu gründen:

Um Wunscheltern dabei zu unterstützen, Kliniken zu finden, die verantwortungsvoll und respektvoll arbeiten. Es braucht Einrichtungen, die ethisch handeln, Spenderinnen achtsam finden, kritisch auswählen, sorgsam begleiten und die Eizellspende nicht als reines Geschäft betreiben.

Internationale Unterschiede: Ein Überblick

Egg & Nest 2025

Was beinhaltet die Aufwandsentschädigung bei einer Eizellspende?

Die Vergütung für eine Eizellspende ist kein Gehalt im klassischen Sinne, sondern eine pauschale Entschädigung für den Aufwand. Dabei deckt sie in deckt in der Regel folgende Punkte ab:

Zeitaufwand für Voruntersuchungen, Hormonbehandlung und Eizellentnahme

Fahrtkosten und eventuelle Übernachtungen

Verdienstausfall und Betreuung der eigenen Kinder, falls notwendig

Körperliche und emotionale Belastung

Wer kann Eizellen spenden?

Nicht jede Frau kann Eizellen spenden – die Voraussetzungen sind streng und dienen sowohl dem Schutz der Spenderin als auch der Empfängerin. Die wichtigsten Kriterien für eine Eizellspende sind:

  • Alter: Die meisten Kliniken akzeptieren Spenderinnen im Alter zwischen 19 und 30 oder maximal bis Mitte 30. In diesem Alter ist die Qualität und Anzahl der Eizellen am höchsten, was die Erfolgschancen der Behandlung verbessert.
  • Gesundheit: Die Spenderin muss sich in einem sehr guten allgemeinen Gesundheitszustand befinden. Vor einer Spende werden sowohl die eigene Krankengeschichte als auch die der Familie sorgfältig erhoben und umfassende medizinische sowie genetische Untersuchungen durchgeführt.
  • Fruchtbarkeit: Die Spenderin sollte nachweislich fruchtbar sein, also z.B. einen guten AMH-Wert und Hormonwerte nachweisen. Oft sieht man erst nach einer ersten Spende, wie gut die Fruchtbarkeit und Qualität der Eizellen tatsächlich sind. Je nach Land und je nach Klinik sind ca. ein Drittel bis zwei Drittel der Spenderinnen bereits selbst Mütter.
  • Keine Risikofaktoren: Frauen mit genetischen Erkrankungen, schweren chronischen Krankheiten, psychischen Erkrankungen oder bestimmten schlechten Gewohnheiten (z.B. Drogenkonsum, starker Nikotin- oder Alkoholkonsum) sind von der Spende ausgeschlossen.
  • BMI und Lebensstil: Viele Kliniken fordern einen Body-Mass-Index (BMI) im Normalbereich (meist zwischen 17 und 25), um Risiken für die Spenderin zu minimieren.
  • Wohnsitz: Die Spenderin muss in einem Land leben, in dem es erlaubt ist, die eigenen Eizellen zu spenden. In Deutschland ist die Eizellspende derzeit verboten.

Die Auswahlverfahren sind darauf ausgelegt, die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten zu gewährleisten und die Erfolgsaussichten für die Empfängerin zu maximieren. Die Spenderinnen werden engmaschig medizinisch betreut und erhalten eine umfassende Aufklärung über den Ablauf, die Risiken und die rechtlichen Rahmenbedingungen.

Was motiviert Frauen, als Eizellspenderinnen tätig zu werden?

Die Entscheidung, Eizellen zu spenden, ist sehr persönlich und wird von verschiedenen Motiven getragen. Wissenschaftliche Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass die Beweggründe vielfältig sind und meist weit über die finanzielle Vergütung hinausgehen.

1. Altruistische Motive

Viele Frauen entscheiden sich aus altruistischen Gründen für eine Eizellspende. Sie möchten anderen Menschen helfen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen – insbesondere Paaren oder Singles, die aus medizinischen Gründen keine eigenen Eizellen verwenden können. Das Wissen, einem anderen Menschen zu einem Kind zu verhelfen, wird von vielen Spenderinnen, gerade auch solchen, die bereits selbst Mütter sind, als sehr sinnstiftend und bereichernd empfunden. Laut einer Untersuchung von Purewal & van den Akker (2009) ist der wichtigste Beweggrund für die Eizellspende der Wunsch, anderen zu helfen.

2. Eigene Erfahrungen im Umfeld

Nicht selten kennen Spenderinnen persönlich Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch – etwa im Freundes- oder Familienkreis. Diese Erfahrungen sensibilisieren für das Thema und wecken den Wunsch, aktiv zu unterstützen.

3. Medizinische Gründe und Gesundheitschecks

Einige Frauen sehen in der Eizellspende die Möglichkeit, eine umfassende medizinische Untersuchung zu erhalten – inklusive genetischer Tests und Fruchtbarkeitsdiagnostik. Sie erfahren mehr über ihren eigenen Gesundheitszustand und ihre Fruchtbarkeit.

4. Finanzielle Aufwandsentschädigung

Auch wenn die Vergütung für eine Eizellspende – wie bereits erläutert – in den meisten Ländern auf eine Aufwandsentschädigung begrenzt ist, spielt der finanzielle Aspekt für manche Spenderinnen eine Rolle. Die Entschädigung kann helfen, kleinere Ausgaben zu decken, ist aber in der Regel nicht der Hauptgrund für die Spende.

5. Wissenschaftliches Interesse und Neugier

Manche Frauen interessieren sich für den medizinischen Prozess und möchten mehr über Reproduktionsmedizin erfahren. Für sie ist die Eizellspende auch eine Möglichkeit, Teil eines wissenschaftlich begleiteten Prozesses zu sein.

6. Normalisierung in der Gesellschaft

In einigen Ländern hat sich die Eizellspende durch zunehmende Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit – etwa durch Kino- und U-Bahn-Werbung oder Informationskampagnen – längst zu einem gesellschaftlich anerkannten Akt der Solidarität entwickelt. Ähnlich wie Blutspenden oder Organspendeprogramme wird sie als selbstverständliche Möglichkeit gesehen, anderen zu helfen.

Diese Normalisierung reicht teilweise bis in das Bildungssystem: Junge Menschen lernen bereits in der Schule, dass Spenden ein wichtiger Beitrag zur Gemeinschaft sein kann. Dieses Bewusstsein führt dazu, dass viele Frauen die Entscheidung zur Eizellspende nicht als außergewöhnlich, sondern als natürlichen Ausdruck von Mitgefühl und gesellschaftlicher Verantwortung wahrnehmen.

Fazit:

Die Motivation zur Eizellspende ist meist eine Mischung aus Mitgefühl, dem Wunsch zu helfen, eigenen Erfahrungen und – in geringerem Maße – auch finanziellen Überlegungen. Wichtig ist, dass die Entscheidung zur Spende stets freiwillig und gut informiert getroffen wird. Kliniken und Beratungsstellen tragen hier eine Schlüsselrolle, indem sie für Transparenz, Schutz und psychologische Unterstützung sorgen.

Du wünschst eine Beratung zum Thema Eizellenspende?

Als Fachexpertin mit soziologischer Expertise zur Eizellspende in Europa stehe ich Wunscheltern gerne bei allen Fragen zur Verfügung.

Häufige Fragen zur Vergütung bei Eizellspende

Wie viel bekommt man für eine Eizellenspende in Deutschland?

In Deutschland ist die Eizellspende verboten – daher darf es keine Vergütung geben. Jegliche Form der finanziellen Entschädigung wäre hier illegal.

Wie viel bekommt man für eine Eizellenspende im Ausland?

Die Vergütung für eine Eizellenspende innerhalb Europas liegt je nach Land meist zwischen 800 und 1.200 €. Sie ist als Aufwandsentschädigung gedacht und meistens gesetzlich gedeckelt. In den USA können es deutlich höhere Beträge sein, dort sind bis zu 10.000 $ üblich.

Was bekommt man für eine Eizellspende konkret?

In der Regel bekommt man eine pauschale Aufwandsentschädigung, die den Zeitaufwand, Arbeitsausfall und andere Kosten deckt – keine Bezahlung im eigentlichen Sinne. Neben der finanziellen Aufwandsentschädigung erhalten Spenderinnen in der Regel eine umfassende medizinische Betreuung und Nachsorge.

Ist es ethisch vertretbar, Geld für eine Eizellspende zu bekommen?

Die Frage, ob und in welchem Umfang Eizellspenderinnen finanziell entschädigt werden sollten, wird international sehr unterschiedlich diskutiert – auch innerhalb Europas. Dabei lassen sich zwei Hauptperspektiven unterscheiden:

Pro Entschädigung

Viele Ethikräte und Gesetzgeber halten eine moderate Aufwandsentschädigung für vertretbar. Sie soll den erheblichen Zeitaufwand, die medizinischen Eingriffe, mögliche Risiken und Unannehmlichkeiten ausgleichen – ohne jedoch als „Bezahlung“ für die Eizellen selbst verstanden zu werden. Es geht darum, den Einsatz der Spenderinnen wertzuschätzen, nicht den Körper zu kommerzialisieren.

Contra Kommerzialisierung

Kritiker warnen vor einer möglichen Kommerzialisierung des Körpers. Hohe Zahlungen könnten besonders wirtschaftlich benachteiligte Frauen dazu verleiten, gesundheitliche Risiken einzugehen. Aus diesem Grund haben viele Länder strenge gesetzliche Höchstgrenzen eingeführt und überwachen die Programme genau.

Was sagen Ethikkommissionen?

Nationale Ethikräte wie der Deutsche Ethikrat oder die Bioethikkommission in Österreich betonen drei zentrale Prinzipien:

  • Freiwilligkeit – die Entscheidung muss ohne Druck erfolgen.
  • Informierte Einwilligung – Spenderinnen müssen umfassend über Risiken und Abläufe aufgeklärt sein.
  • Schutz der Spenderinnen – die körperliche und psychische Gesundheit steht immer im Vordergrund.

Fazit

Eine gesetzlich geregelte, moderate Aufwandsentschädigung wird von den meisten Ethikgremien als ethisch vertretbar angesehen – solange sie nicht zum Hauptmotiv der Spende wird. Der Schutz der Spenderinnen und ihre informierte, freiwillige Entscheidung bleiben oberste Priorität.

Kann ich als Deutsche im Ausland Eizellen spenden?

Nach deutschem Recht ist die Eizellspende im Inland verboten. Das Verbot bezieht sich primär auf Durchführung und Vermittlung innerhalb Deutschlands.

Erfahrungsberichte zeigen, dass eine Spende im Ausland meist nur möglich ist, wenn die Spenderin dort einen festen Wohnsitz hat und in Deutschland abgemeldet ist. Juristen weisen zudem darauf hin, dass nach § 7 StGB („Auslandstaten“) deutsche Gesetze unter bestimmten Umständen auch für Handlungen im Ausland gelten können.

Hinweis: Diese Angaben ersetzen keine Rechtsberatung. Wer eine Eizellspende im Ausland erwägt, sollte sich rechtzeitig bei spezialisierten Anwälten beraten lassen. Ich gebe hier lediglich wieder, was mir während meiner jahrelangen Recherche für meine Doktorarbeit von Kliniken, Anwälten und spendenden Frauen berichtet wurde.

Welche Risiken gibt es, wenn man Eizellen spendet?

Laut mehrere medizinischer Quellen wie dem Deutsches Ärzteblatt (2020) ist das Risiko für eine Eizellspenderin insgesamt gering und vergleichbar mit einer IVF-Behandlung.

Da meist junge, gesunde Frauen spenden und niedrigere Hormondosen verwendet werden, sind Nebenwirkungen wie hormonelle Beschwerden, Überstimulationssyndrom oder Komplikationen bei der Eizellentnahme in der Regel seltener und milder als bei älteren IVF-Patientinnen. Dennoch sind Risiken wie Blutungen, Infektionen oder selten das Überstimulationssyndrom nicht ausgeschlossen.

Voraussetzung und entscheidend für die Sicherheit ist hierbei außerdem, eine ethisch verantwortungsvoll arbeitende Klinik in einem Land mit strengen gesetzlichen Auflagen zu wählen, da dies maßgeblich zur guten Behandlung und zum Schutz der Spenderin beiträgt.

Medizinischer Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung. Eine individuelle Aufklärung durch Fachärzt:innen muss vor jeder Eizellspendenbehandlung aufgesucht werden.

Wenn ich meine Eizellen spende, ist die Spende dann anonym?

In den meisten Ländern, in denen man Eizellen spenden kann, bleibt die Spende gesetzlich anonym. Das bedeutet, dass das Kind keine identifizierenden Informationen über die Spenderin erhalten kann und die Daten streng vertraulich behandelt werden. In Ländern wie Tschechien oder Spanien ist die Anonymität der Spenderin gesetzlich festgeschrieben, während in Ländern wie Dänemark, Österreich und Portugal die Eizellspende offen ist. Hier hat das Kind ab einem bestimmten Alter das Recht auf Auskunft über die Spenderin.

Mittlerweile ermöglichen moderne DNA-Datenbanken und Plattformen wie 23andMe oder Ancestry es immer häufiger, genetische Verwandte auch bei einer anonymen Eizellspende zu finden.